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15. September 2023Kippfenster haben eine faszinierende Anziehungskraft auf Katzen. Sie ermöglichen den Blick nach draußen und das Beobachten der Umgebung. Doch gekippte Fenster können für unsere geliebten Vierbeiner schnell zu einer gefährlichen und sogar lebensbedrohlichen Falle werden. Für Katzen sieht der Spalt zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel, der beim Kippen entsteht, aus wie eine mögliche Ausgangsmöglichkeit nach draußen. Sie werden versuchen, hindurchzuschlüpfen, um ins Freie zu gelangen. Aber dieser Spalt verjüngt sich nach unten hin stark, und die Gefahr, dass die Katze steckenbleibt und eingeklemmt wird, ist hoch. Das kann zu schweren Verletzungen führen. Wenn deine Katze in solch einer Situation steckt, muss sie sofort befreit und von einem Tierarzt untersucht werden.
Welche gesundheitlichen Probleme können auftreten?
Eine Katze, die im Kippfenster feststeckt, wird verzweifelt versuchen, sich selbst zu befreien. Doch ihre Bewegungen können dazu führen, dass sie noch tiefer in die Falle gerät. Ihr Körper wird zwischen dem Rippenbogen und dem Becken erheblich zusammengedrückt. Dies kann zu massiven Quetschungen führen, die Gewebe- und Organschäden verursachen. Muskeln, Nervenbahnen und Adern können ebenfalls geschädigt werden. Die Wirbelsäule und das Knochenmark sind nicht ausgenommen. An den Stellen, an denen der Körper der Katze auf das Fenster trifft, wird die Blutversorgung unterbrochen, was oft zu schweren neurologischen Schäden in den Hinterbeinen führt, die häufig mit Lähmungen einhergehen. Dieses Syndrom wird in der Tiermedizin als “Kippfenstersyndrom” bezeichnet.
Wie kannst du deine Katze aus einem Kippfenster befreien?
Wenn du bemerkst, dass deine Katze im Spalt eines Kippfensters feststeckt, musst du sofort handeln und versuchen, sie zu befreien. Dabei ist äußerste Vorsicht geboten. Mit einer Hand unter den Brustkorb und der anderen unter den Bauch deiner Katze kannst du sie vorsichtig anheben. Dieses Anheben sollte nur wenige Zentimeter betragen und nur so weit erfolgen, bis die Katze an einer Stelle des Spalts ist, an der sie herausgehoben werden kann. Vermeide jegliche ruckartigen Bewegungen, da die Wirbelsäule beschädigt sein könnte. Das Sprechen mit der Katze kann dazu beitragen, sie zu beruhigen.
Was musst du nach der Befreiung tun?
Katzen sind meisterhafte darin, Schmerzen zu verbergen, und sie können oft nicht ausdrücken, dass sie verletzt sind. Nach der Befreiung aus dem Kippfenster könnten sie ruhig erscheinen oder sich verkriechen, aber lass dich davon nicht täuschen. Es ist äußerst ratsam, deine Katze sofort von einem Tierarzt untersuchen zu lassen. Warte auf keinen Fall zu lange, da es sonst möglicherweise zu spät für Hilfe sein könnte. Du kannst die Katze nach der Befreiung vorsichtig in eine Decke wickeln und sie zum Tierarzt oder in eine Tierklinik bringen. Nur Fachleute können feststellen, ob und in welchem Ausmaß die Katze verletzt ist, insbesondere hinsichtlich innerer Organschäden und auftretender Lähmungen.
Wie wird das Kippfenstersyndrom behandelt?
Das Kippfenstersyndrom ist die häufigste Folge, wenn eine Katze in einem Kippfenster eingeklemmt war. Die Behandlung besteht aus zwei Hauptphasen. In der ersten Phase werden Schmerzen gelindert und genau festgestellt, welche Teile der Hinterbeine von Lähmungen betroffen sind. Dieser Teil ist normalerweise recht kurz und unkompliziert.
Die zweite Phase der Behandlung ist jedoch langwieriger. Sie umfasst eine Tierphysiotherapie, die darauf abzielt, die Beweglichkeit der Katze wiederherzustellen. Forschungen haben ergeben, dass etwa drei Viertel der von diesem Syndrom betroffenen Katzen durch Physiotherapie vollständig geheilt werden können. Diese Therapie erfolgt in zwei Phasen. In der ersten Phase werden hauptsächlich die Muskeln der hinteren Extremitäten massiert. Dies fördert die Durchblutung und löst eventuell vorhandene Krämpfe und Verklebungen im Gewebe. Die Intensität der Muskelmassage wird an das Schmerzempfinden der Katze angepasst.
Sobald die Katze schmerzfrei ist, beginnt die zweite Phase der Physiotherapie. Dabei werden die Hinterbeine gestreckt und gebeugt, um die Gelenkbeweglichkeit aufrechtzuerhalten. Dann folgt die aktive Bewegungstherapie, bei der der Therapeut der Katze beim Gehen hilft. Dabei wird eine gepolsterte Box verwendet, um die Katze zu unterstützen. Diese Tierphysiotherapie sollte nur von Fachleuten durchgeführt werden, aber du kannst dabei unterstützen. Das Ziel ist, dass deine Katze ihre volle Beweglichkeit wiedererlangt.